Rudi Dutschke

Seine letzte Rede 1968 in Buxtehude

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1968

1968 kam der führende Kopf der Studentenbewegung, Rudi Dutschke, nach Buxtehude. Auf Einladung der SMV (= Schülermitverantwortung) und des Oberstudiendirektors Güthling hielt er am 6. März 1968 – fünf Wochen, bevor er in Berlin niedergeschossen wurde – in der vollbesetzten Halepaghen- Aula eine flammende Rede. Er entwarf das Ziel einer antiautoritären Gesellschaft, kritisierte Springer-Presse und „Konsumfaschismus“, rief gegen den Vietnamkrieg und zur Kriegsdienstverweigerung auf. Die Rede löste eine heftige, öffentlich über Leserbriefe im Buxtehuder Tageblatt geführte Debatte aus. In der Folge veranstalteten Halepaghen- Schüler eine Demonstration gegen den Vietnamkrieg und eine Anti-Springer-Demonstration.

"Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss."

Mit dem Modellprojekt zur Reform der gymnasialen Oberstufe machte Buxtehude ab 1966 bundesweit von sich reden. In Gang gesetzt hatte das Buxtehuder Modell Oberstudienrat Dr. Johannes Güthling. Die Klassenverbände der Klassenstufen 12 und 13 wurden aufgelöst und durch Kurse ersetzt, die von den Schülerinnen und Schülern gewählt wurden. Ein „Gemeinsamer Ausschuss“ mit je sechs gewählten Lehrer- und Schülervertretern, später ergänzt durch sechs Elternvertreter, übernahm einen großen Teil der Aufgaben der Gesamtkonferenz. Das Buxtehuder Modell nahm viele Elemente der „Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe“ vorweg, wie sie 1972 von der Kultusministerkonferenz vereinbart wurde.

Rudi Dutschke 1968 in Buxtehude